Versicherungen sind teuer und oft zahlt man viele Jahre lang Beiträge ohne jemals den Versicherungsschutz in Anspruch zu nehmen. Manche Versicherungen sind verpflichtend, wie etwa eine Kfz Versicherung oder eine Krankenversicherung. Die meisten Versicherungen sind jedoch freiwillig. Doch so ärgerlich die vermeintlich verschwendeten Beiträge auch sind, so ärgerlich ist es auch, wenn es zum Schadensfall kommt und ein entsprechender Versicherungsschutz fehlt. Eine Kosten-Nutzen-Abwägung ist deshalb immer wichtig. Wie etwa bei einer Rechtschutzversicherung.
Rechtliche Probleme ohne eigene Schuld
Gesetze gibt es an jeder Ecke und in jedem Bereich des täglichen Lebens. Für einen normalsterblichen Menschen ist es unmöglich alle davon zu kennen und selbst Juristen kennen sich oft nur in einem sehr kleinen Teil der geltenden Gesetze aus. So ist es keine große Überraschung wenn man selber unabstichtig das eine oder andere kleine Vergehen macht oder das Gefühl hat, dass jemand anderes einem selbst Unrecht getan hat. Auch der umgekehrte Fall ist selbstverständlich möglich und jemand anderes kann der Meinung sein, dass man selbst jemandem Unrecht getan hat, obwohl man vom Gegenteil überzeugt ist. Ob dies tatsächlich der Fall ist oder es sich um ein Verhalten handelt, welches vielleicht nicht legitim, jedoch legal gewesen ist muss dann nicht selten ein Gericht entscheiden. Doch selbst ein kleiner Rechtstreit kann alleine aufgrund des Verwaltungsaufwands sehr hohe Kosten verursachen. Oft sieht die Realität so aus, dass nicht derjenige Recht bekommt, der eigentlich Recht haben sollte, sondern derjenige, der sich die besseren Juristen leisten kann und diese die geltenden Gesetze erfolgreich zu seinen Gunsten auslegen.
Rechtschutzversicherung – damit es nicht am Geld scheitert
Gesetze sind sehr oft uneindeutig formuliert und der Mensch ist nur sehr begrenzt objektiv. So liegt es in der menschlichen Natur subjektiv zu urteilen und dabei auch dann zu irren, wenn man sich die größte Mühe gibt objektiv zu sein. Das kann selbst bei den erfahrensten Juristen der Fall sein. Um in einem solchen Fall nicht benachteiligt zu sein ist es wichtig einen kompetenten Anwalt an seiner Seite zu haben, der einen vor Gericht vertritt. Dafür muss man jedoch in der Regel entsprechend viel Geld aufbringen. Das ist vielen Menschen jedoch nicht möglich oder die entstehenden Kosten sind so hoch, dass sie sich selbst dann nicht lohnen, wenn man den Rechtstreit gewinnt. So verzichten viele von vorn herein auf eine gerichtliche Auseinandersetzung – zu unrecht. Genau an dieser Stelle kommt die Rechtschutzversicherung ins Spiel. Man zahlt periodisch verhältnismäßig niedrige Beiträge an die Versicherung. Diese sind selbst bei einem kleinen Budget tragbar und fallen nicht so sehr auf wie einmalig hohe Kosten. Wenn es dann einmal tatsächlich ein Problem gibt, welches vor Gericht geklärt werden sollte, so reicht ein einziger Anruf bei der Versicherung. Diese stellt dem Versicherten einen kompetenten Anwalt und übernimmt sämtliche anfallenden Kosten. So kann sich praktisch jeder einen Rechtstreit leisten, wenn der Bedarf besteht.
Glück, Pech, Fahrlässigkeit und Kleingedrucktes
Ein Versicherer ist ein Unternehmen mit dem erklärten Ziel Gewinne zu erzielen. Aus diesem Grund werden die genannten Leistungen keinesfalls aus reiner Nächstenliebe erbracht – und gerne schon mal gar nicht. Jeder Rechtstreit bedeutet für das Versicherungsunternehmen immer einen Verlust oder zumindest einen geringeren Gewinn. Auch wenn man selbst es kaum willkürlich auf einen Versicherungsfall ankommen lassen wird, so wird der Versicherer noch einmal ganz andere Vorstellung davon haben, wie ein rechtliches Problem auszusehen hat, damit der Versicherungsschutz greift. Die Realität sieht letztlich so aus, dass der Versicherer alles dafür tun wird um dem Versicherten gar keine Leistungen zukommen zu lassen. Damit sind jahrelange Beitragszahlungen plötzlich wertlos. Erst recht, wenn dem Versicherten Fahrlässigkeit oder Eigenverschulden nachgewiesen werden kann. Am Ende bleibt ein durchwachsenes Fazit. Eine Rechtschutzversicherung lohnt sich zwar durchaus, jedoch nur mit Einschränkungen. Vor dem Abschluss der Versicherung sollte der Versicherungsnehmer das gesamte Kleingedruckte in Ruhe durcharbeiten und eventuell die eine oder andere Klausel streichen lassen oder bestimmte Fälle zusätzlich abdecken lassen. So kann der Versicherungsschutz ausgeweitet und verbessert werden. Dies mag zwar die Höhe der Versicherungsbeiträge etwas anheben. Trotzdem ist dies noch immer die weitaus bessere Option als mit Versicherung aber ohne Schutz zu sein und meistens ist es viel besser als ganz ohne Rechtschutzversicherung zu sein.